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Kartell-Beschwerde von 1&1 über Vodafone-Tochter Vantage Towers

„1&1 setzt alles daran, sein neues 5G-Netz schnellstmöglich zu bauen“, schreibt n-tv.de am Abend des 23. Februars 2023 über die Beschwerde.
Nachdem bekannt wurde, dass der wichtigste Partner für den Bau der Antennenstandorte erneut seine vertraglichen Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllen wird, lässt 1&1 eine mögliche Behinderung durch Vodafone beim Ausbau des 1&1 O-RAN durch das Bundeskartellamt prüfen. „1&1 setzt alles daran, sein neues 5G-Netz schnellstmöglich zu bauen“, kommentiert der Nachrichtensender n-tv.de die Maßnahme am Abend des 23. Februars 2023.
Was ist passiert?
1&1 hat im Dezember 2021 einen Vertrag für die Mitnutzung von 3.800 bereits vorhandenen Antennenstandorten mit Vantage Towers vereinbart. Vodafone ist Hauptaktionär des Funkturmunternehmens und plant die Mitnutzung der deutschen Antennenstandorte von Vantage Towers durch andere Netzbetreiber. Zwar kooperiert 1&1 hinsichtlich der Antennenstandorte auch mit GfTD, Eubanet und American Tower (ATC Germany), doch stellt die Geschäftsbeziehung mit Vantage Towers die mit Abstand bedeutendste Partnerschaft dar.
Die für 2022 festgelegten Ausbauziele hat Vantage Towers bereits deutlich verfehlt. Nun werden auch die vertraglichen Zusagen aus einem im Dezember 2022 neu aufgestellten Rollout-Plan nicht eingehalten. Deshalb hat 1&1 sich entschieden, eine Behinderung seitens Vodafone durch das Bundeskartellamt prüfen zu lassen und am 24. Februar offiziell Beschwerde eingereicht.
Warum richtet sich die Beschwerde an Vodafone?
Vodafone ist der Hauptaktionär von Vantage Towers mit über 81 Prozent Anteilen und kontrolliert das Funkturmunternehmen damit maßgeblich. Ein weiterer zentraler Punkt: Vodafone plant und entwickelt die Mitnutzung der deutschen Antennenstandorte von Vantage Towers durch Vodafone als auch durch andere Netzbetreiber. Das aus 1&1-Sicht unschöne Ergebnis: Im Gegensatz zu 1&1 verfügte Vodafone Ende 2022 über 1.600 5G-Antennenstandorte auf Basis der Infrastruktur von Vantage Towers.
Die erneute Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten für 1&1 durch Vantage Towers kann Auswirkungen auf den im 3. Quartal 2023 geplanten Start von mobilen Diensten im 1&1 Netz haben, insbesondere weil die dafür notwendigen technischen Zertifizierungsprozesse teilweise eine gewisse Mindestanzahl an Antennenstandorten voraussetzen. 1&1 überprüft den Zeitplan des weiteren Netzausbaus. Ein gegebenenfalls geringfügig verzögerter Netzstart hätte keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen.